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Hauffgasse 3-5/4. Stock, 1110 Wien

Anreise 

 

Zeitlupe ist eine Frauen*beratungsstelle für Frauen* mit Behinderungen. Wir arbeiten nach dem Prinzip der Peer-Beratung. Wir Beraterinnen* sind Frauen* mit unterschiedlichen Behinderungen und wir beraten Frauen* mit unterschiedlichen Behinderungen. Wir bringen unser Fachwissen und unser persönliches Erfahrungswissen in die Beratungen ein.

Über unsere Arbeit

Zeitlupe gibt es, weil Frauen* mit Behinderungen in ihrem Leben sehr oft von Benachteiligungen betroffen sind. Daran sind sie nicht selbst schuld. Schuld sind häufig zu wenig oder gar keine bedarfsgerechten / passenden Unterstützungsangebote. Ein weiterer Grund ist die ungenügende Umsetzung der UN-BRK durch die Politik und die Gesellschaft.

Frauen* mit Behinderungen erleben oft Mehrfach-Diskriminierung. Das heißt: Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts, der Behinderung, der Hautfarbe, der Herkunft, des Alters, der Religion, der sexuellen Vorlieben.

Frauen* mit Behinderungen werden ihre Gesundheit betreffend oft nicht ernst genommen. Auch als Frau*, Partnerin* oder Mutter erleben sie viele Diskriminierungen und Benachteiligungen. Sie brauchen sehr viel Zeit und Kraft um ihren Alltag zu bewältigen. Zeit für die Behinderung, Zeit für die Beantragung von Hilfsmitteln, Zeit für Arztbesuche, Zeit für Rehabilitation, Zeit für die Kommunikation mit Behörden, Zeit für Einsprüche bei Ablehnungen usw. Das ist sehr anstrengend!

Wir wissen das und kennen das auch aus unserem Alltag. Mit unserem Wissen und unseren Erfahrungen möchten wir Frauen* mit Behinderungen in den Beratungen unterstützen. Mit uns können Sie darüber sprechen. Wir hören Ihnen gut zu. Wir geben Ihnen Zeit über Ihre Anliegen nachzudenken.

Zielgruppen

Frauen* mit Behinderungen (ab 16) und/oder chronischen Erkrankungen. 
Für eine Beratung sind weder Gutachten noch Behindertenausweis notwendig.

Wir beraten auch Freund*innen, Angehörige und Bezugspersonen aus dem Lebensumfeld von Frauen* mit Behinderungen.

Frauen-Peer-Beratung

Die Peer-Beratung nennt man auch Peer Counseling (Aussprache: Pier Kaunseling).

Peer-Beratung kann alle Bereiche des Lebens betreffen. Peer Beratung kann Menschen Mut zu machen und sie stärken.

Ein Peer Person ist jemand, der eine gleiche Eigenschaft hat wie eine andere Person. Eine gleiche Eigenschaft kann zum Beispiel eine Behinderung sein. Mit Peer-Beratung meint also die Beratung eines Menschen mit Behinderung von einem anderen Menschen mit Behinderung.

Wenn die beratende Person und die Beratung suchende Person beide eine Behinderung haben, kann das Vertrauen schaffen. Manchmal redet man leichter miteinander. Das ist das Besondere an der Peer-Beratung.

Möglichkeiten der Beratungen: 

  • Persönlich
  • Telefonisch
  • Video-Beratungen

Beratungsthemen

Leben mit Persönlicher Assistenz

Mögliche Themen können sein:

  • Was bedeutet es, mit Persönlicher Assistenz zu leben?
  • Welche Voraussetzungen sind zu erfüllen um die Pflegegeldergänzungsleistung (PGE) zu erhalten?
  • Wie funktioniert die Einreichung und Abrechnung der PGE?
  • Wie suche ich eine Assistent*in?
  • Wer kann mich dabei unterstützen, wenn ich das möchte?
  • Wie kann es gelingen mit meinen persönlichen Assistent*innen gut zu kommunizieren?
  • Konfliktvermeidung und Problemlösungsstrategien bei bestehendem Assistenzteam
  • Wie lässt sich Persönliche Assistenz in meiner Wohn-Situation gut organisieren?
  • Wohnen in einer Lebensgemeinschaft mit und ohne Kinder und mit Persönlicher Assistenz. Welche Herausforderungen kommen auf mich zu?

Selbstbestimmter Alltag

Mögliche Themen können sein:

  • Meine Wünsche und Bedarfe: wie kann ich darüber sprechen?
  • Wohnungssuche oder Wohnungswechsel. Was brauche ich dafür?
  • Von der Wohneinrichtung/WG in eine eigene Wohnung. Was ist zu bedenken?
  • Veränderungen im Leben: Was verändert sich für mich und mein soziales Umfeld und wie gehe ich mit Veränderungen um?
  • Unterstützung bei Gesprächen mit dem Betreuungspersonal bei Veränderungen
  • Unterstützung bei Konflikten mit Mitbewohner*innen, Freund*innen, Familie oder Betreuungspersonal
  • Freizeitgestaltung: welche (barrierefreien) Möglichkeiten gibt es in Wien?
  • Unterstützung bei der Kommunikation mit Behörden
  • Unterstützung bei Antragstellungen

Mein Körper, meine Beziehungen, meine Entscheidung

Mögliche Themen können sein:

  • Sexualität – meine Wünsche, meine Rechte
  • Sexuelle Orientierung – zu wem fühle ich mich hingezogen
  • Wie sorge ich gut für mich, meinen Körper, meine Bedarfe
  • Beziehungswunsch und Beziehungsprobleme
  • “Beziehung Leben” und “Mit Persönlicher Assistenz Leben”, geht das?  
  • Beziehung Leben innerhalb einer Wohneinrichtung
  • Schwangerschaft und Mutter Sein mit Behinderung
  • Kontakt mit Ärzt*innen und Therapeut*innen – was möchte ich ihnen sagen und wie kann ich das tun

Entlastungsgespräche

Mögliche Themen können sein:

  • Über Diskriminierungs-Erfahrungen sprechen
  • Über Mehrfach-Belastungen sprechen
  • Über (meine) Gefühle sprechen – wie mache ich das
  • Ich muss viele Dinge tun – wie organisiere ich das Alles?
  • Ich möchte in meinen Entscheidungen ernst genommen werden und brauche Unterstützung dabei

Fortbildung

Auf Anfrage halten wir Workshops und Vorträge rund um das Thema „Ableismus“. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Thema „Lebensrealitäten von Frauen * mit Behinderungen“.
Zielgruppen für diese Workshops sind zum Beispiel Frauenberaterinnen*, Fachkräfte aus dem Bereich der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen oder auch Einrichtungen der Erwachsenenbildung.

Unser fachlicher Hintergrund:

  • Soziale Arbeit
  • Sexualpädagogik
  • Peer-Beratung nach dem Selbstbestimmt-Leben-Ansatz (Bill und Victoria Bruckner, San Francisco, USA)
  • Feministische Frauenberatung
  • Psycho-soziale Frauenberatung